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Instandhaltung ist wichtiger Bestandteil der Digitalen Agenda des Bundes

Aktualisiert: 13. Dez. 2018

Antwort der Regierung auf unsere Petition


Produktion & Technik sind essentielle Faktoren zur Standortsicherung Deutschlands im Kontext der Industrie 4.0. Im Zuge vorangegangener Bemühungen wurde im März 2017 eine Petition (Pet 1-18-09-703-041923) zu dieser Thematik eingereicht. Ende Oktober diesen Jahres ist die entsprechende Antwort der Bundesregierung bzw. des Petitionsausschusses eingegangen. Der Petitionsausschuss hat entschieden, das Petitionsverfahren abzuschließen, „weil dem Anliegen der Petition teilweise entsprochen worden ist“. Die Bundesregierung erkennt die Signifikanz des Themas an, die entsprechende Förderung beläuft sich jedoch auf einzelne Projekte. Wir von 4OPMC vertreten die Meinung, dass es zukünftig nicht ausreichen wird, sich nur teilweise mit der Thematik Instandhaltung im Sinne einer Transformation hin zur Industrie 4.0 auseinanderzusetzen. Hierfür braucht es eine branchen- und themenübergreifende Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen der Industrie, den Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen und der Politik. Eben diesen branchenübergreifenden Austausch und die Zusammenführung bereits existierender Initiativen, wie die von der Bundesregierung genannten Projekte, treibt der Verein 4OPMC voran.


Instandhaltung in der Digitalen Agenda der Bundesregierung


„Industrie 4.0“ wird als zentrales Handlungsfeld der digitalen Agenda der Bundesregierung benannt, welches „die gesamte Lebensphase eines Produktes von der Idee über die Entwicklung, Fertigung, Nutzung und Wartung bis hin zum Recycling bestimmt“. Insofern sei das Thema „Instandhaltung“ inhärenter Bestandteil der Digitalen Agenda des Bundes.


Weiterhin wird hervorgehoben, dass der Weg zur Industrie 4.0 dauerhaft nur erfolgreich sein könne, wenn die zunehmend vernetzten Produktionsanlagen effizient funktionieren. Dieser effiziente Betrieb von Anlagen werde zunehmend komplexer und anspruchsvoller und betreffe insoweit auch die Instandhaltung. Eine davon abgeleitete „leistungsfähige intelligente Überwachung und Steuerung […] erfolgt mehr und mehr in Form vorausschauender Wartung (sogenannte ‚predictive maintenance‘)[…]. Die daraus zu erwartenden Kosteneinsparungen sind zugleich Treiber für die Digitalisierung der Produktion in vielen Betrieben“.

Aus dieser Sicht heraus fördere das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) die Digitalisierung der Wartung im Rahmenprogramm „Smart Service Welt“ in mehreren Projekten:


  • Das Projekt Smarte-Techniker-Einsatz-Planung „STEP“ dient dazu, Instandhaltungsunternehmen zu helfen, den Instandhaltungsbedarf von Maschinen bedarfsgerecht, effizient und weitgehend automatisiert zu planen.

  • Das Projekt „GEISER“ hat eine intelligente Planung von Servicetechnikern unter Nutzung von zeitaktuellen Maschinendaten, Daten zur Verfügbarkeit von Ersatzteilen oder der aktuellen Verkehrslage zum Ziel.

  • Im Projekt „Glass@Service“ werden AR Datenbrillen entwickelt, welche Servicetechniker bei der Wartung vieler unterschiedlicher Anlagen unterstützt.

  • Das Projekt „OpenServ4P“ schafft die technischen Voraussetzungen, um alte Industrieanlagen Industrie-4.0-fähig zu machen.

  • Im Projekt „StreetProbe“ wird die Instandhaltung von Straßen durch eine automatische Erfassung des Straßenzustands über die Fahrzeugsensorik unterstützt.


Außerdem verfolge das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Begriffe Digitalisierung und Instandhaltung im Rahmen von „‘Predictive Maintenance‘ als integrierte Lösung zur Reduktion von Ausfallzeiten durch die vorbeugende Instandhaltung“.

Das BMBF habe im Rahmen der Fördermaßnahme „Technikbasierte Dienstleistungssysteme“ die Thematik Instandhaltung bereits mitaufgegriffen. Seit Sommer 2017 seien 18 Verbundprojekte gefördert worden, die innovative und technikbasierte Dienstleistungen entwickeln, mit denen innerbetriebliche und unternehmensübergreifende Wertschöpfungsprozesse verknüpft werden sollen. Darüber hinaus seien weitere Fördermaßnahmen für die Thematik „Maintenance im Kontext von Industrie 4.0“ geplant.


Die Antwort des Petitionsausschusses spricht auch die Fort- und Weiterbildung von Fachkräften in der Wartung und Instandhaltung an. Es wird betont, dass es „unverzichtbar [ist], die Qualifikationen lebenslang auf der Höhe der Zeit zu halten“. Das BMWi unterstütze zwar das Engagement für betriebliche Weiterbildung durch Förderprogramme und moderne Fortbildungsordnungen, aber „ein spezifisches Programm zur Weiterqualifizierung für die Instandhaltung wird durch das BMWi nicht gefördert“. 4OPMC sieht es als unverzichtbar an, die Weiterqualifizierung in der Instandhaltung zu fördern. Dieses Thema ist ein zentraler Schlüssel des Handlungsfeldes Industrie 4.0 und deshalb auch ein Hauptanliegen der inhaltlichen Vereinsarbeit. Zusammen mit Unternehmen aus der Industrie sowie Hochschul- und Forschungseinrichtungen soll die zukünftige Weiterqualifizierung von Fachkräften gefördert und verbessert werden.


Was bedeutet das für den Verein 4OPMC?


Instandhaltung in Form von Smart Maintenance ist ein essentieller Faktor für den Wandel zur Industrie 4.0. Wir unterstützen es, dass das BMWi einzelne Projekte im Rahmenprogramm „Smart Service Welt“ fördert, merken aber an, dass einzelne thematische Projekte allein nicht ausreichen werden, um die Transformation zur Industrie 4.0 zu bewerkstelligen. Vielmehr braucht es eine branchen- und themenübergreifende Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen der Industrie, den Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen und der Politik. Eben diesen branchenübergreifenden Austausch wird der Verein 4OPMC ermöglichen. Darüber hinaus liegt es auch an der Bunderegierung, die Transformation hin zur Industrie 4.0 mit Fördermaßnahmen noch mehr als bisher zu unterstützen, um den Industriestandort Deutschland zu erhalten.

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